Thursday, March 22, 2012

Tage wie dieser...

Um den vorherigen Eintrag noch zu erläutern. Heute hätte ich mir alle Haare einzeln ausreissen können, so ein Tag war das. Er begann schon gewohnt früh um ca. 6.30 Uhr. Ich lag halbtot im Bett und war zu faul um sekundenschnell zu reagieren, sprich ins Söhnchen-Zimmer zu wechseln um den kleinen Mann zum Weiterschlafen zu überreden also wuselte er mit Bagger und Dumper ins Wohnzimmer, wo ich ihn gleich der nassen Klamotten/überbordenden Windel entledigte um Schlimmeres zu verhindern. Ein halber Liter Milch nachts muss irgendwie ja wieder raus. Meist lässt dann die kleine Maus nicht lange auf sich warten und will, geweckt durch des Bruders Geräuschkulisse, auch aufstehen. Da beginnt dann also der Hickhack zwischen Windeln wechseln, frühstücken (ich), so zu tun als ob man frühstücken wollte, das Dargebotene dann aber auf Tisch und Boden verteilen (er), Geschirrspüler einräumen, spielen, Tasche parat machen, Büchlein anschauen, stillen, Puzzle machen, anziehen etc. Dann ist irgendwann 8 Uhr und ich habe das Gefühl, schon seit Ewigkeiten wach zu sein und schon irrsinnig viel getan zu haben (was nicht stimmt). Früher (also vor der Geburt von Nummer 2) sind wir um 8 Uhr aufgestanden. Manchmal später. Selten früher. Also los ins Fitness, neues Trainingsprogramm, kurze Dusche, Kinder abholen (korrigiere, Sohn will noch nicht nach Hause, also warten bis er freiwillig mitkommt damit ich nicht zwei Taschen plus MaxiCosi plus Sohn unter den Arm packen muss) und ab nach Hause. Sohn schläft, sehr gut, also kurz Mails checken, schreiben, Mittagessen vorbereiten, in Ruhe stillen. Der Versuch, das Baby schlafen zu legen bevor der Grosse erwacht, scheitert. Von dem Moment an als er erwacht, beginnt der Vorhof zur Hölle oder so. Ich gehe nicht ins Detail aber einer von beiden, meist aber beide, sind nun weinerlich-quengelig und wollen irgendwas. Das Baby will schlafen, der Sohn will dies, das und zwar sofort und dann wieder nicht und dauernd ist dieser Nuggi im Mund, es nervt mich. Ich versuche es ein paar mal mit "Om-en", das macht ihm Angst, dann schreie ich laut, das findet er lustig. Eins ist klar: Wir. Müssen. Raus. Bis wir alle parat sind, liegen die Nerven blanker als blank. Ich packe die Tasche, das Baby ins Tuch, die Gerätschaften des Sohnemannes (Bagger, Dumper, Laufrad), den Helm auf den Kopf (Mist, verstellt! Mist, Kind will nicht. Muss aber!), Sonnenbrille auf, Schlüssel nicht vergessen und los! Endlich: Freiheit, frische Luft, Ruhe, Sonne, Leben! Herrlich... Später will mein Sohn mit dem Nachbarsjungen spielen, bestens. Die liebe Frau, die ihn tagsüber hütet, ist so nett, auch meinen Sohn zu beaufsichtigen während ich zuhause stille. Es kümmert ihn nicht. Später will er dann aber auch nicht nach Hause. Um keinen Preis. Muss ich jetzt Tagesmutter werden damit er Spielkameraden hat? Die Nachbarin bringt also ein hochgradig quengelndes Kind zurück, das Abendessen ein Desaster (Rezept versagt), das Kind surrt und surrt und surrt (was ist nur los heute!?), das Baby dagegen ist heute zum ersten Mal... zufrieden! (NB: Im Laufgitter will sie zurzeit partout nicht liegen, ist aber der einzige Ort, wo ich sie deponieren kann wenn sie sicher sein soll) Entweder merkt sie, dass nun wirklich niemand Zeit für sie hat oder die lange Tragetuchphase vom Nachmittag wirkt positiv nach. Egal... Kind will: Malen, puzzeln, dass Papa, nein Mama die Würstchen kühl bläst, trinken, essen, nicht essen, rauf, runter, zu Papa, zu Mama, getragen werden, die Hauspläne anschauen, auf dem Stuhl stehen. Aaanstrengend auf der ganzen Linie. Mein Rücken schmerzt, ich bin müde, das Essen ist gruusig aber ich habe Huuunger.
Und dann sowas: Mein Mann bringt den bockigen Kerl ins Bett. Und da bleibt er. Allein. Ruft einmal kurz Papa. Und schläft dann. Dies ist seit langem der erste Abend, an dem wir die Kinder zu Bett bringen und uns wieder sehen. Auf dem Sofa. Kurz nach 20 Uhr! Wir glauben noch nicht so recht daran. Ich esse ein Schokoladejoghurt, mein Mann ein paar Chips. Wir hantieren mit den iPhones, schalten aber den Fernseher nicht an. Gibt es noch was zu besprechen (Das Haus)? Das haben wir vorhin schon erledigt. Zähne putzen. Zu aufgedreht! Der Mann erledigt noch Arbeit. Ich blogge. Ist das der Beginn einer neuen Ära? Ist das der hehre Lohn, den ich für diesen stressigen Nachmittag erhalte? Dankt es mir mein Sohn nun doch irgendwie, dass ich mir versucht habe, Mühe zu geben, um ihm irgendwie gerecht zu werden? Oder ist er einfach nur hundskaputt? Wir bleiben dran...

2 comments:

Sarina said...

:-) ein fast ganz normaler Tag mit mehreren Kindern :-)

1. eines von mehreren Kinder ist zu früh wach und weckt alle

2. Eines (der Kleinste) wirft das Essen über den Tisch oder die grösseren Meckern....

3. Rausgehen? Irgendjemand bockt sicher, trödelt rum oder es kommt ihr fertig angezogen in den Sinn, dass sie doch noch aufs Klo muss.

4. Nach Hause gehen - siehe Punkt 3

5.Alle spielen zusammen, Zeit für den Haushalt

6. Alle wollen was von mir - Zeit kurz die Zeitung durchzusehen oder mal sich hinzusetzen fehlt meistens.

7. Ab ins Bett und mit viel Glück sind alle um 20.00 am Träumen :-)

:-)

Die schlimmsten Tage mit Kinder sind wenn sie krank sind! Horror, wenn alle Magen-DArm haben und ich den ganzen Tag damit beschäftigt bin zwischen den Wc's und weinenden Kindern hin und her zu springen.

Geniess das tolle Wetter :-) Da macht sogar früh aufstehen Spass
:-)

Ps. kleiner Tipp am Rande! Immer mit guter Laune aufstehen - auch wenn einem auch mal nicht danach ist - mit einem Lachen gehts echt besser :-)

Lorelai said...

Punkt 5 klingt gut! :) das kenne ich noch nicht! Die gute Laune wäre einfacher wenn nicht diese bleierne Müdigkeit wäre :(